Pro & Contra

 

Seit der Markteinführung der Prymos Feuerlöschersprays wird deren Nutzen in der Fachwelt öffentlich oder auch intern kontrovers diskutiert.
Obwohl die Löschsprays keineswegs konzipiert wurden, um die konventionellen Feuerlöscher überflüssig zu machen, wird gerade dieser Vergleich immer wieder ins Feld geführt.
Prymos ist überzeugt, dass zertifizierte und leistungsfähige Löschsprays in der Zukunft eine wichtige Ergänzung in der Brandschutzkette darstellen werden. Wir sind weiter überzeugt, ein leistungsfähiges Produkt auf den Markt zu bringen, welches unter Beachtung der verwendeten Löschmittelmenge von 580 ml und der damit verbundenen Einsatzgrenzen den Vergleich mit den konventionellen Feuerlöschern nicht zu scheuen braucht.
Nachfolgend sind uns bekannte Argumente gegen die Verwendung zusammen mit unserer Bewertung dieser Vorbehalte aufgeführt.

 

Contra Löschsprays

 

Pro Löschsprays

     
Kein Feuerlöscher nach Norm, da
Löschmittelmindestmenge unterschritten
  Die früher übliche Mindestmenge für Löschmittel ist nach Norm kein Kriterium mehr, denn geringere Mengen bringen erheblichen Gewichtsvorteil und dadurch leichtere Handhabung
     
Kein Feuerlöscher nach Norm, da Mindestlöschvermögen (Rating) nicht erreicht   Die auf die jeweiligen Anwendungsfälle im Büro, der Küche oder im Auto optimierten Prymos-Löschsprays weisen die nach EN3 definierten Mindestlöschvermögen auf (5A; 21B und 25F).
Anm.: Beim für den privaten Gebrauch vorgesehenen und für alle Brandklassen A,B und F geeigneten Universal Löschspray wird das jeweilige Rating zurzeit noch nicht erreicht; treten jedoch hier auch nicht in Konkurrenz zu den in Privathaushalten in der Regel nicht vorhandenen konventionellen Löschern
     
Geringe Wurfweite   Die Wurfweite von mehr als 3 Metern ist ausreichend, um einen sicheren Abstand von Entstehungsbränden zu gewährleisten. Wenn die von einem Brand ausgehende Wärmestrahlung einen größeren Abstand erfordern sollte, dann wäre der Anwendungsbereich sowohl von konventionellen Feuerlöschern als auch Löschsprays überschritten
     
Geringer Sprühwinkel gegenüber Schlauch/Düsenkombination   Großflächigere Brände sind von einem festen Standort aus mit keinem tragbaren Löscher erfolgreich zu bekämpfen. Üblicherweise sollten hier mehrere Löscher parallel eingesetzt werden. Der Schwenkbereich des Löschers ist durch die Anatomie des Benutzers und nicht durch die Bauart des Löschers begrenzt – und bei beiden Löschertypen gleich.
     
Geringe Materialstärke des Behälters bedingt geringere Sicherheit   Die Materialstärke ist gegenüber herkömmlichen Aerosoldosen verdoppelt. Der Berstdruck als entscheidendes Sicherheitskriterium liegt mit 38 bar in einem Bereich, der eine sichere Handhabung auch unter extremen Temperaturbedingungen gewährleistet.
     
Kein nachhaltiges Produkt, da die zugesicherte
Verwendbarkeit von 3 Jahren nicht annähernd die Betriebsdauer herkömmlicher Feuerlöscher von bis zu 20 Jahren erreicht.
  Die Begrenzung der zugesicherten Verwendbarkeit der Dauerdruck-Feuerlöschsprays ergibt sich durch den Verzicht auf jegliche Wartung. Herkömmliche Feuerlöscher sind nur durch regelmäßige 2-jährige Wartung über wesentlich längere Zeiträume zu betreiben; diese Wartungskosten übersteigen häufig die Kosten eines Feuerlöschsprays
     
Entsorgungsproblematik wegen geringer Nutzungsdauer   Dosen sind zu 100% recyclebar und können dem Verwertungszyklus (Grüner Punkt) zugeführt werden. Überdies ist ein Rücknahmesystem der Dosen geplant.
     
Keine Normung daher auch keine Definition von Belastbarkeit, Löschwirksamkeit, etc.   Die Anforderungen sind in der britischen Norm BS 6165:2002 definiert. Das Prüfverfahren zur Feststellung der Löschwirksamkeit entspricht demjenigen der EN3.
     
Das Niveau der EN3 wird weit unterschritten   Wesentlicher Unterschied besteht bauartbedingt in den Anforderungen an die Löschmittelbehälter, jedoch nicht hinsichtlich der Löschwirksamkeit
     
Anforderungen in der Entwurfsnorm für Aerosollöscher liegen unter denjenigen der EN3   Unter Beachtung des möglichen Einsatzspektrums der Löschsprays infolge der gegenüber den konventionellen Feuerlöschern erheblich reduzierten Löschmittelmenge bewegt sich die Entwurfsnorm auf dem Niveau der EN3
     
Löschmittel sind mit Zulassungsnummern auf dem Gerät zu vermerken   Löschmittel und Löschgerät bilden eine Einheit, die der Typprüfung unterliegt. Entsprechend ist die Kennzeichnung auf der Aerosoldose wie auch den konventionellen Feuerlöschern auszuführen. Eine „Zulassung“ für Löschmittel gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr, es handelt sich hierbei ebenfalls um eine Typprüfung.
     
Inhaltsstoffe der Löschmittel sind nicht einzeln auf dem Gerät vermerkt   Die Inhaltsstoffe sind gemäß Chemikalienrecht zu kennzeichnen. Hier gibt es keine Unterschiede zwischen Aerosoldosen und Feuerlöschern nach EN3.
     
Prüfung auf Humanverträglichkeit der Löschmittel ist nicht verpflichtend   Die Humanverträglichkeit hängt u.a. auch vom jeweiligen Einsatzfall ab. Die von Prymos verwendeten AFFF-Löschmittel erfüllen die toxikologischen Anforderungen. Durch das Löschmittel bedingte Nachteile, wie z.B. die beim Einsatz von Pulverlöschern in geschlossenen Räumen zu verzeichnende Sichtbehinderung bis hin zu Hustenreizungen besonders in Fahrgasträumen von PkW, sind nicht zu verzeichnen
     
Unzureichende thermische Stabilität bei Temperaturanstieg in PkW (50° C unzureichend)   Die Grenze von 50°C hat der Gesetzgeber als Kennzeichnung vorgesehen. Die Stabilitätsanforderungen der Behälter der Firma Prymos sind bis 60°C geprüft, das entspricht der Prüfung eines Feuerlöschers nach EN3. Den Stabilitätsanforderungen für den Einsatz auch unter sehr heißen Umweltbedingungen in Fahrzeugen wird durch eine besonders dicke Wandstärke der Behälter entsprochen. Dadurch liegt der Berstdruck bei 38 bar und damit weit oberhalb des bei 50°C eintretenden Drucks.